Die katholische Weltsynode in Rom begann am 2. Oktober 2024 mit ihrer Arbeit, jedoch kommen kontroverse Themen wie Frauenpriestertum, Homosexualität und Missbrauch nicht zur Abstimmung. Der Papst hat diese Themen an kleine Arbeitsgruppen ausgelagert, die ihm bis 2025 berichten sollen. Am Ende wird der Papst allein entscheiden. Im „Instrumentum laboris“, dem Arbeitspapier der Synode, wird der thematische Fokus auf einen neuen Stil der Zusammenarbeit und das gemeinsame missionarische Handeln aller Getauften gelegt. Dabei geht es aber keineswegs konkrete Reformansätze, sondern mehr um eine Feststellung der Art und Weise, wie Entscheidungsprozesse ablaufen. Dennoch gibt es daneben durchaus auch thematische Behandlungen wie die Rolle von Laien, Frauen in Führungspositionen, Machtkontrolle und synodale Entscheidungsprozesse. Eine stärkere dezentrale Entscheidungsfindung, die Etablierung von synodalen Beratungsstrukturen und eine grundsätzliche Stärkung der Bischofskonferenzen sind Ziele. Besondere Betonung erfahren die Forderungen nach Transparenz und Rechenschaftspflicht in allen kirchlichen Bereichen, auch in den Finanz- und Missbrauchsskandalen, sowie die Ausweitung der kirchlichen Ämterbereiche für Frauen. Das Diakonat der Frau aber, wird – wie schon ausgeführt - nicht weiter zur Diskussion stehen. Und sind auch Reformen erkennbar, obliegen finale Entscheidungsfindungen weiter rein den geweihten Amtsträgern und zu guter Letzt dem Papst.
Tanzverbot an "stillen Tagen" – ist das noch zeitgemäß? Nein! Lieber ein weiterer Arbeitstag? - Einige Feiertage gelten als stille Feiertage, die der Besinnung und dem Gedenken gewidmet sind und tatsächlich auf Grundlage des christlichen Glaubens entstanden sind. Für diese Tage soll u.a. ein Tanzverbot die Würde dieser Tage wahren und eine Atmosphäre der Ruhe und Reflexion fördern. Wobei die Beantragung von Ausnahmegenehmigungen möglich sind. Kritiker sehen in den Tanzverboten einen überholten Eingriff in die persönliche Freiheit und die kulturelle Vielfalt. Sie argumentieren, dass in einer pluralistischen Gesellschaft der Respekt vor religiösen Traditionen auch ohne gesetzliche Verbote gewahrt werden kann und dass solche Einschränkungen nicht mehr zeitgemäß sind. Die bestehenden rechtlichen und länderspezifischen Normen zu den Stillen Feiertagen in Deutschland sind ein facettenreiches Thema, das die Spannung zwischen Tradition und Moderne, zwischen religiöser Besinnung und individueller Freiheit widerspiegelt. Während einige das Verbot als wichtigen Teil des kulturellen Erbes betrachten, sehen andere darin eine unnötige Einschränkung. Aktuelles Beispiel aus dem Februar 2024, stellt die Aussage der kulturpolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Brandenburger Landtag dar, wenn diese zur Diskussion ausführt: „Alle Menschen sollen das Recht haben den Karfreitag so zu verbringen wie sie es möchten – ob in der Kirche, im Theater oder beim Tanzen.“ Diese Aussage mag ihre Berechtigung haben, doch eine Frage sei für die Zukunft erlaubt: wenn das traditionelle kultur-religiöse Verständnis entfallen soll, da es behauptet dem modernen Zeitgeist nicht entspricht, warum sollten die Stillen Tage, die nur auf Grund des abgelehnten traditionellen kultur-religiösen Verständnisse frei sind, dann arbeitsfreie Tage bleiben? Droht hier bei Gelingen nicht als nächstes die Diskussion, ob man die unbegründet freien Tage ganz streichen und als Arbeitstage führen sollte…
Fasten spielt in vielen Weltreligionen eine wichtige Rolle und dient als Zeit der Besinnung, des Gebets und der Reinigung. Die Fastenzeit im Christentum beginnt mit dem Aschermittwoch und endet am Karsamstag, der Tag vor Ostersonntag. Diese 40-tägige Periode (ohne Sonntage) erinnert an die 40 Tage, die Jesus Christus nach seiner Taufe in der Wüste fastend und betend verbrachte. Die Zahl 40 hat in der Bibel eine symbolische Bedeutung, die oft mit Zeiten der Prüfung und Läuterung in Verbindung gebracht wird. Traditionell schränken Christen während der Fastenzeit ihren Konsum von Fleisch ein, insbesondere am Aschermittwoch und an allen Freitagen der Fastenzeit, als Zeichen der Buße und des Verzichts. Einige praktizieren auch ein strengeres Fasten oder geben individuelle Genüsse oder schlechte Angewohnheiten auf, um die spirituelle Disziplin zu stärken und sich mehr auf Gebet, Buße und karitative Werke zu konzentrieren. Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und gilt als der heiligste Monat, da in ihm der Koran, das heilige Buch des Islams, dem Propheten Mohammed offenbart wurde. Muslime fasten von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang, was bedeutet, dass sie während dieser Stunden weder essen noch trinken. Das Fasten im Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islams und wird von allen gesunden, erwachsenen Muslimen erwartet, mit Ausnahmen für Schwangere, Stillende, Kranke und Reisende. Das Fasten während des Ramadan dient nicht nur der körperlichen Reinigung, sondern auch der ...| mehr
Darstellung von Gewalt in Koran und Bibel / Tora. In der Handreichung wird keine Exegese der Heiligen Schriften ausgearbeitet, sondern eine kurze, auswähle Dokumentation aus dem akademisch-wissenschaftlichen Diskurs geliefert. Der Fokus der Ausarbeitung liegt rein auf der Diskussion über die Legitimierung von Gewalt durch die jeweilige Heilige Schrift. PDF
Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 töteten insgesamt ca. 100.000 Menschen direkt. Es handelte sich dabei vor allem um Zivilisten und Zwangsarbeiter, nicht Soldaten. Weitere rund 130.000 Menschen starben in der Folgezeit. – fast ausschließlich Zivilisten und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter. An Folgeschäden starben bis Ende 1945 weitere 130.000 Menschen. Hunderttausende Hibakusha und deren Kindern litten in den folgenden Jahrzehnten noch unter den Auswirkungen der Strahlenkrankheit und deren Folge. Viele starben daran.
Auch für dieses Jahr hat unser Mitglied Phelan sich die Mühe gemacht einen interreligiösen, pardon durch den Einbezug der Daten von CubaVale, interkulturellen Kalender zu erstellen. Diesmal also für 2024 und die Ferien des Saarlandes sind auch ausgewiesen. ;-) Die Druckfassungen verteilen wir an unseren nächsten Ständen und auf der ersten MV 2024. Ausgelegt ist der Kalender für A3, A2 geht natürlich auch.
Im Vergleich zur E-Book-Fassung 2020-21 ist die Buchalternative diesmal - wie wir finden - sehr gelungen.
Stereotyp, Vorurteil, Diskriminierung – Was ist der Unterschied? Die Überzeugung, dass bestimmte Eigenschaften charakteristisch für eine Gruppe von Personen sind. Diese können positiv oder negativ, wahr oder falsch, begründet oder unbegründet sein. Sie beziehen sich auf eine Person als Mitglied einer Gruppe. Individuelle Unterschiede verschwinden. Stereotype sind kulturell geprägt und münden nicht zwingend in einem bestimmten Verhalten
Am 6.2.23 steht die Terminierung der Exkursionen und Veranstaltungen an und natürlich die erste Sichtung und Behandlung des Berichts der religionsspezifischen Kommission. Zwischen dem Planungstreffen und der MVV werden wir natürlich alle Eingaben innerhalb der LAG und von der BAG her kommend, an Euch weiterleiten. Auf konstruktive Debatten! Aktualisierung: Jahresrückblick auf die Veranstaltungen in 2023: Planungstreffen zum Themenblock „Religionsunterricht. Interreligiöser Dialog. Religion und Kultur. Religion und Staat. Religionspolitik.“ mit dem Präsenztermin am 6.2.2023, den drei Jitsi-Planungstreffen im Nachgang und die Behandlung des Beschlusses 2022/315 zum Bericht der religionspolitischen Kommission in den beiden Sitzungen. Der Frageevent „Religion und Linke? GEHT! Das?“ am 27.5.2023, die Moscheebesuche am 28.4.2023 und 3.11.2023 und natürlich die Begehung des jüdischen Friedhofs vom Januar 2023.
Am Jom haScho’a oder Jom haZikaron laScho’a weLaGwura, dem israelischen nationalen Gedenktag für die Opfer der Schoah, zündet das Forum traditionell sechs Kerzen zur Erinnerung an die sechs Millionen ermordeten Opfer an.
Warum die ganzen Symbole im Plakat? Nun, neben den drei abrahamitischen Religionen - in all ihren Ausprägungen und Strömungen - gibt es im Saarland noch den Sri Mahamariamman Tempel, Mitglieder verschiedener buddhistischer Lehren und des Shinto, Anhänger des Bahaitum uvm. Mögliche religionspolitische Forderungen sind da schon eine ganz eigene Herausforderung, da es eben nicht die Religion vor Ort gibt.Warum der Hinweis: Zwischen Schawuot und Pfingsten? Nun, das jüdische Schawuot ist ein Erntefest, an dem die erste Ernte eingefahren wurde und Pfingsten steht als christliches Fest für die Ausgießung des heiligen Geistes. Es könnte schlechtere Omen für die Zusammenkunft geben 😉
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ChristInnen zählte zu den ersten LAG im saarländischen Landesverband und wurde schon in den 1990er Jahren gegründet. Sie verstand sich als eine politische Gruppierung, die davon ausging, dass die Umsetzung linker Programmatik und Ideen unter Berücksichtigung christlicher Werte sehr wohl harmonieren kann. Als überkonfessionelle und landesweit arbeitende Gemeinschaft kritischer Christen versuchten wir stets das christliche Potential innerhalb der politischen Arbeit herauszustellen. Von 2008 bis 2012 ruhte die LAG. Die Reaktivierung und der konsequente Auf- und Ausbau begannen ab Ende 2012.
2015 fasste die Mitgliedervollversammlung (MVV) den Beschluss zum Namenswechsel und es entstand das Forum Theologie Saar. Der neue Name spiegelt die Zusammensetzung und auch den Wandel der Betätigungsfelder von Verein und Landesarbeitsgemeinschaft wider. So stellte schon die MVV 2015 fest, dass innerhalb der LAG nachfolgende Glaubensgemeinschaften vertreten waren: katholische, evangelische, syrische sowie orthodoxe Christen, Moslems unterschiedlicher Schulen und Jesiden. Die Themengebiete hatten sich sowohl um die aktive Teilnahme am abrahamitischen als auch dem interkonfessionellen und -religiösen Dialog erweitert. Denn gerade die sozial-gesellschaftlichen Herausforderungen ab Ende 2014 zeigten deutlich auf, dass eine weiterhin eingeengte Sicht nicht zielführend sein kann, sondern, dass der gesellschaftliche Pluralismus sich ebenso in der LAG widerspiegeln muss. Unser Ziel ist es, auf ein friedliches Zusammenleben hinzuwirken, indem wir Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen in Workshops und vielfältigen Kulturveranstaltungen zusammenbringen. Das Forum versteht sich grundsätzlich als eine Plattform für lebhafte Diskussionen um aktuelle gesellschaftliche und politische Themen behandelt.
Religion und Weltanschauung sind für viele Menschen sehr private Angelegenheiten. Und dennoch sind sie auch ein wichtiger und integraler Bestandteil des öffentlichen Diskurses. Im Forum diskutieren wir über die religiös begründeten Werte unserer Kultur in einem sich stetig wandelndem Umfeld und dem Nebeneinander vieler Religionen auch hier bei uns im Saarland (Alevitentum, Bahaitum, Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus...). Wir suchen nach Gemeinsamkeiten, diskutieren auf Augenhöhe über Unterschiede, wollen neues Wissen über andere Religionen erlangen, vergleichen Normen und Wertevorstellung: Stets neugierig, dabei immer auf Augenhöhe.
Unterschiede zwischen Kulturen, Religionen und Weltanschauungen dürfen einer Verständigung nicht im Wege stehen, sondern sind eine Bereicherung für den Dialog. Pluralismus in den kulturellen, sozialen und religiösen Bereichen sehen wir als Normalität an. Somit sind umfassendes Wissen voneinander, Achtung voreinander, Verantwortung füreinander und Kooperation miteinander die Säulen unserer Arbeit. In einer Zeit, in der freiwillige Mitgestaltung und die Übernahme von Verantwortung tragende Säulen des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind, möchten wir uns den gesellschaftlichen Herausforderungen wie den demografischen Wandel, Migrationsprozesse und die Zukunft des Sozialstaats durch freiwilliges Engagement gemeinsam meistern. Dabei kommt religiösen Gemeinschaften in Deutschland eine besondere Bedeutung zu. Wir wollen mit Menschen ins Gespräch kommen und Brücken zur Förderung eines direkten, offenen und sensiblen Dialogs bilden.
Wir anerkennen die Notwendigkeit am politischen Diskurs teilzunehmen, um in entscheiden Bereichen Entwicklungen anzustoßen. Hier wäre beispielsweise die Ausgestaltung und das Anbieten von Religionsunterricht zu nennen. Wir bringen uns mit der Hoffnung ein, das Nachdenken über die ethischen Grundlagen politischen Handelns anzustoßen, für zivilgesellschaftliches Engagement zu werben und bei der Konfliktprävention mitzuwirken.
„Im Forum Theologie treten wir im interkonfessionellen sowie dem interreligiösen Dialog dem Gegenüber – sei es Mitglied oder Gast – mit Anerkennung, Wertschätzung und Respekt entgegen. Wir sind bemüht einen Perspektivwechsel einzunehmen und dem Gegenüber mit Neugierde zu begegnen. Ziel ist es auf Augenhöhe miteinander zu reden, dem Gegenüber zuzuhören. Im Forum bemühen wir uns Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erkennen, aber auch anzuerkennen. Wir bemühen uns ernsthaft und wertneutral Anlässe und Themen zu behandeln und zu planen. Was wir ablehnen, ist die pauschale Verunglimpfung von Einzelpersonen, Gruppen, Strömungen und Religionsgemeinschaften. Und erst recht lehnen wir es ab, wenn zu Handlungen aufgerufen wird, die zu Ausgrenzung, Hass und Gewalt führen.“
„In einer Zeit, in der in Deutschland wie in den meisten Ländern der Welt religiöse Pluralität herrscht und nicht mehr von einer einheitlichen christlichen Kultur ausgegangen werden kann, ist Dialog auf allen möglichen Ebenen notwendig und ohne Alternative. Ein solcher Dialog kann in den unterschiedlichsten Formen stattfinden. Zu ihm gehören Begegnungen im eigenen lebensweltlichen Kontext (Gespräch im Gemüseladen, Nachbarschaftskontakte etc.), Informationsgespräche zum einseitigen oder gegenseitigen Kennenlernen, Projektdialoge zum gemeinsamen Planen von Aktivitäten (z.B. multikulturelles Stadtteilfest), themenbezogene Dialoge (Akademietagung etc.), der Mediationsdialog im Konfliktfall, die Begegnung von Kirchengemeinden mit nichtchristlichen religiösen Gemeinschaften in ihrem Bereich, die Begegnung von Schulklassen mit Vertretern anderer Religionen oder der Besuch religiöser Zentren. Auch denkbar ist der institutionelle Dialog mit mandatierten Repräsentanten. In Anbetracht der großen muslimischen Bevölkerung in Deutschland entfaltet sich das Thema des interreligiösen Dialogs meist an diesem Bereich und schließt oft das Anliegen ein, auch „Problemfelder“ zu behandeln. In einem Land mit starker christlicher Prägung ist zu beachten, dass Begegnungen nur selten strukturell symmetrisch sind, sondern es oft darum geht, dass Vertreter des Mehrheitschristentums mit Minderheitsreligionen zusammentreffen und über deren Anliegen gegenüber der Mehrheitsgesellschaft sprechen. Häufiges Anliegen des Dialoges ist das Arbeiten an einer gedeihlichen Atmosphäre in gemeinsamen Lebensräumen.“ - Dehn, Ulrich: Interreligiöser Dialog, Lexikon der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin 2006.
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